Mittwoch, 25. Dezember 2013

Christmas Morning - 251213

Ich bin so richtig müde. Und das schon seit zwei Stunden. Dabei ist es erst halb zehn. Seitdem ich in Amerika bin, kann ich nicht mehr länger wach bleiben als bis um 11. Danach muss ich definitiv ins Bett. Noch ein bisschen am Handy sein und dann schlafen. Generation Smartphone eben.
In Amerika gibt es die Weihnachtsgeschenke am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertages. Wann das genau ist, variiert von Familie zu Familie. Bei Instagram habe ich gesehen, dass manche einer Freundin schon um drei Uhr in der Nacht ihre Geschenke aufgemacht haben. Oder eher ausgetütet. Dazu aber später mehr. Wider Erwarten konnte ich allerdings halbwegs ausschlafen. Gegen acht wurde ich geweckt und bin dann schlaftrunken in die Küche getorkelt. Graham, von dem ich dachte, dass er schon in aller Frühe auf den Beinen sein und das ganze Haus aufwecken würde, musste um halb neun aufgeweckt werden. Hätten wir ihn nicht geweckt hätte er wahrscheinlich bis um zehn geschlafen. Welch ein Segen wäre das gewesen.. 
Ich erzähle morgen mehr von Weihnachten, jetzt will ich einfach nur noch ins Bett!







Dienstag, 24. Dezember 2013

Ruhig ist es geworden...

.. zumindest in meinem Blog. Meistens ein Indikator dafür, dass um mich herum das Highlife tobt. Die Ferien haben am Freitag angefangen und der Weihnachtsstress ist endlich ausgebrochen. Obwohl man das bei mir eigentlich nicht Stress nennen kann. Ich bin ganz entspannt.
Wie immer steht bei mir das Verschenken bei Weihnachten im Vordergrund. Besonders oft konnte ich dieses Gefühl zwar noch nicht ausleben - mit 17 ist die Zeit der Geschenke-Gier und des Geschenke-Neids noch nicht ganz so lange her -, aber ich freue mich trotzdem unheimlich darauf. Letztes Jahr sind meine Geschenke besser geworden als dieses. Ich glaube, das liegt ganz einfach daran, dass Weihnachten viel zu schnell kam und ich dann erst kurz vorher realisiert habe, dass ja langsam mal Geschenke ran müssten. Also war ich die letzten beiden Tage unterwegs und habe mir das meiste so zusammengesucht.
Gerade jetzt vermisse ich öffentliche Transportmittel mehr denn je. Mein Gastvater hat sich zwar dazu überwinden können, mich in der Mall für ein paar Stunden alleine zu lassen, aber dasselbe wie in Braunschweig durch die Stadt zu schlendern, bis es dunkel wird, und immer mal wieder in die warmen Geschäfte zu flüchten, ist es eben doch nicht. Trotzdem sind meine Geschenke ganz gut geworden, so nach meinem Gefühl zumindest.
In ein paar Minuten bricht Christmas Morning an, der 25. Dezember, an dem in Amerika die Bescherung gefeiert wird, und dann wird sich zeigen, ob ich richtig lag. Besonders für Graham, meinen kleinen Gastbruder, ist es wider Erwarten schwierig, etwas zu finden. Er ist nämlich "picky", wie es hier so schön heißt. Wählerisch. Bei meinen Welcome-Geschenken lag ich damals ziemlich daneben. Lego, Playmobil und Schreibutensilien sind so gar nicht Seins. An seinem Geburtstag hab ich ihm einen Plastik-Dinosaurier geschenkt. Ihm hat's gefallen, mir nicht. Erstens mag ich keine ganz offensichtlich nicht besonders hochwertigen Spielsachen für Kinder, in denen bestenfalls noch tonnenweise Giftstoffe drinnenstecken. Und zweitens macht dieser Dino ganz schreckliche Geräusche. Er brüllt so vor sich hin, aber viel zu laut und viel zu schrapplig. Zu Weihnachten gibt es jetzt lauter kleine Gutscheine von mir. Einmal zur Tankstelle und Slushi-Eis trinken gehen. Oder einmal Zelten im Wohnzimmer. Ich hab so das Gefühl, dass er das erstmal nicht mögen wird. Das ist immerhin nichts zum Anfassen und Spielen. Aber es wird sich schon noch herausstellen.
Sein Hauptgeschenk ist übrigens ein iPod touch. Zum Spielen allerdings nur. Hannah ha nämlich ein iPad bekommen - schon vor Weihnachten - und das konnte er überhaupt nicht ertragen und hat geweint ohne Ende. Ihm sei's vergeben, er ist erst 7 Jahre alt und einem Siebenjährigen aus der Millennium-Generation scheint ein iPad anbetungswürdiger als ein Nintendo oder eine Playstation. Ich will jetzt aber auch ein iPad. iPad Minis gibt es ab 250 Dollar. Das hier ist ein Spendenaufruf, ich will ein iPad. ;)
Weihnachtsgeschenke für mich gab es bisher nicht. Zumindest keine, die bis nach Amerika gekommen sind. Von Mama und Papa gibt es Geld für ein neues Bett zurück in Germany (ich bin ganz scharf auf ein Paletten-Bett!) und Oma und Opas Geschenk hängt seit circa zwei Wochen bei der Post fest, wie ich heute erfahren durfte. Das werde ich dann also demnächst mal abholen müssen. Lassen. Ich vergesse immer wieder, dass ich alleine ja gar nicht vom Fleck komme.
Langsam muss ich ins Bett. Es geht immer mehr auf Mitternacht zu und ausschlafen können werde ich morgen definitiv nicht. Der Nachteil an jüngeren Geschwistern und Geschenken am Morgen ist nämlich, dass sie ohnehin schon früh genug aufstehen (Graham normalerweise schon um 7) und dass man durch die Aufgeregtheit sowieso noch mal 2 Stunden Schlaf abziehen kann. Demnach müsste meine Aufstehzeit also gegen 5 Uhr liegen. Hoffen wir mal, dass dem nicht so sein wird.
Ganz große Pläne gibt es ansonsten für morgen aber nicht. Wir frühstücken zusammen mit den Großeltern, haben dann Mittagsessen mit der gesamten Familie und bleiben zu Hause in Georgia. Es ist T-shirt-Wetter (wann auch nicht?) und der Himmel ist strahlend blau. Definitiv kein Weihnachten, wie ich es aus Deutschland so gewohnt bin. Aber das wird sich zeigen.
Die Bilder unter diesem Post stammen alle vom Dekorieren unseres Hauses am letzten Dienstag. Ich hab dabei verblüffend viele neue Funktionen an meiner Kamera festgestellt.















Ich hoffe, ihr hattet ein wunderbares Weihnachtsfest, habt nicht zu viel gegessen, um es nachher wieder zu bereuen, und eine schöne Zeit im Kreise der Familie verbracht.

Samstag, 14. Dezember 2013

Video #1



Hätte ich es gewusst, dass Videos uploaden so ewig dauert, dann hätte ich mir den Kauf der Kamera vielleicht doch zweimal überlegt. Meine Güte, mehr als eine Stunde soll ich noch warten. Definitiv nichts für Ungeduldige, so ein Vlog.

Mein erster Versuch ist noch ein bisschen holprig und ganz zufrieden bin ich auch nicht. Aber es ist eben kein Blogeintrag, an dem man noch tausendmal dran rumbasteln und verbessern kann oder ein Foto. Fotos machen ist einfach. Wenn man ein besonders Gelungenes haben will, dann nimmt man das gleiche Motiv eben immer und immer wieder auf. Bei Videos ist das nicht so einfach (zumindest nicht, wenn man kein Profi ist). Videos aufnehmen dauert. Und das Hochladen dauert noch länger. 

Aber es ist ein erster Versuch. Mit vielen Wiederholungen (ich werde jetzt keine Beispiele dafür nennen, sonst achtet ihr nur drauf!) und irgendwie noch ziemlich planlos. Ich werde mich jetzt nicht weiter schlecht reden. Tut es euch einfach mal an und schreibt mir dann einen Kommentar. Das könnt ihr entweder unter dem Video direkt machen, falls ihr einen Account habt, oder seit neustem jetzt auch unter meinen Posts. Meine liebe Freundin Annika hat mich nämlich darauf aufmerksam gemacht, dass die Funktion, über die man anonyme Kommentare veröffentlichen kann, auf meinem Blog deaktiviert war. Ein ganz liebes Dankeschön dafür! Dieser Fehler ist jetzt behoben und ihr könnt mir eure Meinung hinterlassen. 

Als Resümee dieses Videos kann ich nur sagen, dass es definitiv nicht einfach ist, die ganze Zeit in eine Kamera zu quatschen. Vielleicht wird es ja leichter, wenn ich mich ein bisschen besser vorbereite. Dieses Video war mehr oder weniger spontan und unterlag ganz der Kreativität meines Gastvaters. Falls ihr euch übrigens fragt, wo es aufgenommen wurde: im BB Coffee Shop hier in Columbus. Da haben David uns ich einen chilligen Vormittag gemacht. Ich hab den besten Chai-Latte aller Zeiten getrunken, amerikanische "deutsche" Milchschokoladenpralinen gegessen und ein bisschen vor mich hin geschrieben. Es hat den ganzen Tag geregnet. Das nennt sich dann also Winter-Wetter in Georgia. 

Morgen werden wir Grahams Geburtstag feiern. In der Kirche und einen Tag bevor er überhaupt wirklich Geburtstag hat. In Amerika ist das allerdings nicht unüblich. Es wird also ein laaaaanger Tag.

Ich wünsche euch einen wunderbaren dritten Advent! ♥

Freitag, 13. Dezember 2013

Christmas Lights



(Coldplay)

Bei mir geht es heute weihnachtlich zu. Ich habe mir die Christmas-Playlist und die Lichterketten angeschaltet, der Heater brummt gemütlich im Hintergrund und ich liege mit Tee im Bett. Bis eben bin ich meinem Vorsatz nachgekommen und habe Briefe geschrieben. Eigentlich wollte ich mich hier mal wieder ein bisschen ausführlicher melden und euch ein bisschen was über Amerika erzählen. Aber das wird wohl wieder bis morgen oder übermorgen warten müssen.

Mein Vorsatz für den nächsten Sonntag wird definitiv "früher ins Bett gehen" lauten.

Ich lasse euch mit diesem Lied an einem meiner absoluten Lieblingslieder fürs ganze Jahr teilhaben. Ich könnte dieses Lied jeden Tag hören. Zum Joggen, zum morgens zurechtmachen, zum Heulen auf dem Bett, aufräumen, kochen.. Neben all den traditionellen Weihnachtslieder hat dieses einfach einen ganz besonderen Stellwert für mich.

Ich werde jetzt meinem vom Kickboxing und Soccer Conditioning geschundenen Körper ein paar Stunden Schlaf gönnen. Also bis morgen früh um sechs dann. Juhu.

Euch einen guten Morgen. Genießt die Weihnachtszeit, bevor sie viel zu schnell wieder vorbei ist :)

Sonntag, 8. Dezember 2013

Sunday Update #2



Von einem Sonntag zum nächsten vergeht die Zeit wie immer viel zu schnell. Und die Zeit vor Weihnachten ja sowieso. Ich freue mich jedes Jahr unheimlich auf Weihnachten. Wenn ich allerdings mitten in der Vorweihnachtszeit bin, dann realisiere ich sie gar nicht. Traurige Sache eigentlich.
Genug sinniert. Hier kommt mal ein Sunday Update, damit die liebe Sabrina mal wieder was zum Stalken hat und jeder über die langweiligen Sachen lesen kann, die eine 17-Jährige in der Ferne glücklich machen. Enjoy!

Gesehen:  habe ich The Bookthief - Die Bücherdiebin.
Vor zwei drei Jahren habe ich dieses Buch immer mal wieder im Handel gesehen, aber nie gekauft. Ich mag keine Bücher über den Nationalsozialismus. Erst der Film hat mir gezeigt, was für ein großartiges Buch ich mir da entgehen lassen habe.
Es geht um Liesel Memminger, einem Mädchen, das dem Tod das erste Mal als Neunjährige am Grab ihres kleinen Bruders begegnet. Am selben Tag beginnt sie ihre Karriere als Bücherdiebin, die natürlich keine Karriere im herkömmlichen Sinne ist. Der Totengräber verliert sein Handbuch, Liesel findet es und lernt mit Hilfe von diesem Buch das Lesen. Im Laufe der Jahre bekommt sie immer wieder Bücher geschenkt, doch ihr Hunger kann nie gestillt werden  und so beginnt sie, Bücher zu "stehlen". Auch solche, die die Nazis verbrennen wollen.
Im Kino habe ich mich unheimlich gefreut, dass Teile des Filmes auf Deutsch sind. Also in der amerikanischen Version. Meine Sprache in diesem riesengroßen Kino zu hören, war wie einen Augenblick zurück in Deutschland zu sein und hat mich bis in die Haarspitzen glücklich gemacht. Der Film ist mit toller Musik unterlegt und erzählt eine berührende, wunderschöne aber auch tieftraurige Geschichte, die absolut neugierig auf das Buch macht. Zu sehen ab dem 23. Januar 2014 in den deutschen Kinos.

Gefreut: habe ich mich über den Adventskalender, den Mama mir geschickt hat. Der kam zwar erst 6 Tage zu spät an, war aber trotzdem mein schönstes Nikolaus-Geschenk. Nikolaus gibt es hier übrigens nicht. Und Adventskalender sind auch nicht wirklich üblich, obwohl man in manchen Läden die ganz Billigen mit der Schokolade, die im Mund so komisch knuspert, kaufen kann. Am Nikolaus-Tag gab es also ganze 6 Türchen zu öffnen. In jedem der kleinen roten Säckchen ist Schokolade und ein gerahmtes Mini-Bild von Familie und Freunden in Deutschland. Am Ende der 24 Tage werde ich eine kleine Mini-Bilderrahmen-Armee haben. Aber was gäbe es Schöneres? Ich habe die beste Mama ♥

Mama hat gebastelt, Maren gefällt's. :) Meine Adventskalender-Girlande hängt um meinem Kleiderschrank. Jeder Morgen beginnt mit einem Türchen/Säckchen. 

Perfekte Momentaufnahme. Mit vor Staunen offenstehendem Mund beim Paketaufmachen. 

Geärgert: hab ich mich diese Woche kaum. Eine gute Nachricht oder? :) Obwooooohl. Gerade ist mir wieder aufgefallen, worüber ich mich wirklich aufgeregt habe. An meiner Schule in Deutschland sollen die Schließfächer entfernt werden aus Gründen der Brandschutz-Gefahr. Metall-Schließfächer sind zu teuer und der Platz fehlt angeblich auch. Ich BRAUCHE ein Schließfach, liebes FGO. Ich entstamme der Generation Handtasche-zur-Schule-Trager. In meiner "Schultasche" ist kein Platz für 378 tonnenschwere Bücher und Hefter. Bitte bitte bitte sucht uns eine Lösung, ansonsten werde ich an meinem ersten Schultag nämlich ausgesprochen griesgrämig und mit krummer Gestalt wie Quasimodo durch die Flure wandeln, weil meine schwere Tasche meine rechte Schulter so runterzieht.

Entdeckt: Bitstrips! Meine neue Lieblings-App.  Als ehemaliger Sims2-Suchti (mit Sims3 habe ich mich nie anfreunden können) habe ich Ewigkeiten damit verbracht, meinen Cartoon-Avatar zu gestalten. Ich war Freitag Nachmittag fast nur am Rumspielen und habe mich über mein Cartoon-Ich gefreut. Hier meine Favoriten:


Auf dem Plan: eine ultimative Kakerlaken-Massenvernichtungswaffe erfinden! Ich bin eben ins Badezimmer gegangen und wollte meine Kontaktlinsen rausnehmen, bis mir eine Kakerlake ins Auge fiel - die ironischerweise auch noch direkt am Bügel meiner Brille saß. Großartig. Ich hacke jetzt also halbblind auf meine Tasten ein, weil ich mich weigere, meine Brille aufzusetzen. Sämtliche Versuche, die Kakerlake zu töten, sind daran gescheitert, dass ich das Haus nicht mit meinem Quietschen aufwecken wollte. Außerdem glaube ich nicht, dass Kakerlaken Angst vor Menschen haben, wie es immer so schön heißt. Insgemein hätten sie wahrscheinlich ihren Spaß daran, mich anzuspringen. Meinen Käferblock habe ich aufs Eis gelegt, nachdem gegen Mitte Oktober alle widerlichen Insekten draußen verschwunden sind. Kakerlaken scheinen irgendwie nur nach drinnen umzuziehen. Juhu.

Vorsatz: Weihnachtsgeschenke kaufen. Ich bin jedes Jahr viel zu spät dran damit. Und Ideen fehlen mir meistens sowieso. Aber diese Woche geht es los und ich werde mein Bestes geben.

Wishlist: diese Woche etwas, das mir keiner von euch kaufen kann: Bauchmuskeln. Seitdem ich angefangen habe, ziemlich viel Sport zu machen, will ich einen gesunden und durchtrainierten Körper. Aber weil ich seit jeher stetig gegen meine Träume anarbeite, habe ich mir die Aussichten auf eine Kleidergröße weniger mal wieder gründlich verdorben, indem ich den Rathels dieses Wochenende Mürbeteig-Plätzchen gebacken habe. Ich kann nichts kochen oder backen, ohne zu probieren. Es wird hier in Columbus, Georgia wohl jetzt des Öfteren Mürbeteig-Plätzchen geben. Die ich dann natürlich immer wieder probieren werde.


Freitag, 6. Dezember 2013

Century, Florida.


Nachdem ich Mittwoch so den Wetterfrosch raushängen lassen habe und mit meinen letzten Posts insgesamt nicht wirklich zufrieden war, werde ich jetzt erstmal wieder zu einem etwas ernsteren Thema kommen. Damit kann man nicht ganz so viel falsch machen, denke ich.

Ich hatte euch ja erzählt, dass wir Thanksgiving im Kreise der Familie ein bisschen vorverlegt haben. Den eigentlichen Thanksgiving Day haben wir nämlich in Florida verbracht. Florida klingt für mich immer nach Sandstränden, Miami und Disney World. Vielleicht geht es einigen von euch ja ähnlich wie mir. Ich hab allerdings ein anderes Florida erlebt. Ein weitaus weniger touristenfreundliches Florida, in dem sinnloses Geldausgeben gar kein Thema ist, aus dem einfachen Grund, dass keins da ist. Ich hab nichts gegen sinnloses Geldausgeben, Shoppen und sich mal ganz dem Konsumrausch hinzugeben, versteht mich nicht falsch. Ich mach das ja selbst nur allzu oft. Aber ich fands gut, Thanksgiving ein bisschen ursprünglicher zu verbringen. Ein Thanksgiving, wie die Pilgrims es mit den Indianern gefeiert haben. Das ist schon fast wieder cool oder?

Century, Florida ist eine Stadt mit ungefähr 2000 Einwohnern direkt unter der Grenze zu Alabama. 40% der Menschen in Century leben unter der Armutsgrenze. Beinahe die Hälfte also. Und man muss nicht immer unter den Zahlenwert der Armutsgrenze kommen, um nicht genug zum Leben zu haben. Wer keine Arbeit hat, der wird mit Essensmarken versorgt. Das soll die ganze Familie sattmachen. Während der Ferien allerdings, während die Kinder nicht in der Schule sind, reicht für manche Familien das Essen vorne und hinten nicht. Da wird dann eben mal eine Mahlzeit pro Tag ausgelassen. Und ein Truthahn, wie es ihn traditionell zu Thanksgiving in amerikanischen Haushalten gibt, wird hier bei den meisten garantiert nicht aufgetischt. Stattdessen gibt es Waschbär. Das ist kein Witz. Waschbär ist günstiger als Truthahn, Arme-Leute-Essen sozusagen.

Mit ein paar Leuten aus der Kirche sind für für zwei Nächte in Century geblieben, um den Leuten ein ordentliches Thanksgiving-Dinner zuzubereiten. Eines, von dem sie auch satt werden und ein echt gutes ganz nebenbei. Wir hatten nämlich Unterstützung von einem Sterne-Koch aus Los Angeles, der ist mitsamt Super-Grill auf dem Truck angereist. Geschlafen haben wir in einer High School, die seit dem Ende der Segregation geschlossen ist. Soll also heißen: Nachdem die "seperate but equal"-Ära zuende war, wurde diese ausschließlich für Schwarze bestimmte High School geschlossen und seitdem immer wieder für Mission Trips genutzt.

 Die Armut sieht man Century an und manchen seiner Einwohner auch. Trotzdem können sie noch lachen. Das hat die Kultur der Schwarzen so an sich, sie sind trotz allem noch lebensfroh. Alkohol und Drogen finden großen Anklang, die Häuser sind heruntergekommen und sehen teilweise überhaupt nicht bewohnbar aus. Viele finden im Glauben ihren Halt. Woran auch immer man glaubt, so ein Mission Trip ist auf jeden Fall empfehlenswert. Man erweitert seinen Horizont und sieht Dinge, die man so bisher höchstens aus dem Fernsehen kannte.

"Thanksgiving is not just a Holiday, it's a Lifestyle" - Einmal in Century gewesen, wird man sich plötzlich bewusst, in was für glückliche Verhältnisse man doch hineingeboren wurde. Ich hatte immer genug zu essen (seitdem ich hier bin sogar definitiv zu viel!) und ein Dach über den Kopf. Dass das beides nicht jeder hat, kann inmitten unserer ganzen First-World-Probs manchmal viel zu einfach in Vergessenheit geraten.











Mittwoch, 4. Dezember 2013

Harry-Potter-Aussichten am Mittwochmorgen


Deutschland erwartet einen Orkan und mich überraschte heute Morgen diese Aussicht, als ich aus der Tür getreten bin. Nebelig und verregnet, dabei aber richtig warm. Schon fast tropisch. 


Der Beweis: Um Viertel vor acht haben wir heute 18 Grad gehabt. Im Laufe des Tages werden noch 25 Grad erwartet. Das alles in Celsius -nicht in Fahrenheit. Und dabei haben wir Dezember! Meine Übergangsjacke ist mir zu warm, tragen muss ich sie aber trotzdem, denn es regnet so ein bisschen vor sich hin. 

Gestern hat das erste Mal Soccer Conditioning stattgefunden und es war - wie man es hätte erwarten können - hart. Wir müssen eine Meile in unter zehn Minuten laufen. Klingt erstmal okay und machbar. Wären auf der Strecke nicht 4 (mal mehr, mal weniger) steile Hügel, an denen man seine Zeit vertrödelt und vor sich hin schwächelt. Mein Hardcoreprogramm bestehend aus Kickboxen und Conditioning habe ich gestern noch nicht durchgezogen. Nicht aus Faulheit sondern eher darum, weil ich  mein Spanisch-Projekt endlich hinbekommen habe. Nachdem ich gestern nämlich um 17 Uhr schon geduscht habe, überkam mich dadurch irgendwie der Tatendrang. Also hab ich aufgeräumt und gebastelt. Das Ergebnis werde ich euch am Wochenende präsentieren, die Bilder gestern Abend sind nicths geworden. 
Bis dahin :) 

Montag, 2. Dezember 2013

Christmas Time in Georgia - Part #1



Iiiiiiiiiich bin in Weihnachts-Stimmung. Nicht erst seit heute allerdings. Weihnachten ist meine liebste Jahreszeit. Und wenn ich Lichterketten, Kinderpunsch und Plätzchen um mich herum habe, dann sehe ich auch gerne mal über die Kälte hinweg. Nach und nach werde ich meinen Blog jetzt mit Bildern von Georgias Weihnachtszeit füllen. Die fängt nämlich gerade erst richtig an und verspricht aufregend zu werden. Unser "deutsches" Weihnachten ist schön, aber schon fast wieder langweilig. In Amerika hängen Schmetterlinge an den Bäumen, Puppenschuhe, glitzernde Früchte, Edelsteine und - der Klassiker - Zuckerstangen. Das alles mit nicht gerade wenig Glitzer und jede Menge Bling-Bling.