Donnerstag, 31. Oktober 2013

Halloween - It's gettin' scary!


Die Amerikaner leben für ihre inoffiziellen Feiertage. Vormittags ist Halloween ein Tag wie jeder andere auch. Gegen Abend wandelt sich das ganze aber. Auf den Highways sieht man Totenschädel-Gesichter am Steuer der Trucks sitzen und Meerjungfrauen, Prinzessinnen, Supermen, Mumien und Piraten auf der Rückbank aufgeregt herumzappeln.
 Die Fahrt zur Gartenparty eines Freundes der Rathels war schon recht merkwürdig. Noch merkwürdiger dann aber der erste Eindruck als wir ankamen. Halloween wird in manchen Haushalten regelrecht zelebriert. Es wird sich ganze zwei Tage vorher frei, genommen, um die ganze Deko und vor allem Technik aufzubauen. Aus den Vorgärten hört man Musik, in manchen stehen Hüpfburgen, in anderen werden Filme auf die Leinwand gestrahlt und vor den Häusern sind Tische aufgebaut mit Süßigkeiten, Hotdogs und Getränken. 
Jaaaa, Deutschland, nicht überall auf der Welt empfindet man Halloween als so unnütz.
Ich möchte nicht wissen, was teilweise für die Kostüme ausgegeben wurde. Manche davon sind wahre Kunstwerke mit eingebauten Mikrofonen, die über WLAN eine verzerrte Stimme auf die Lautsprecher-Anlagen übertragen. Und die Dekoration in den Gärten mit all ihren Lichtern und Fake-Skeletten kostet vermutlich auch ein halbes Vermögen. Aber seht selbst. 






Ein Szenario wie dieses ist in jedem dritten Vorgarten zu sehen. 


Diese beiden fand ich dann aber doch eher ziemlich daneben. Vor allem sind sie lebensgroß und der ein oder andere Dreijährige stand in seinem süßen Mario-Kostüm nicht schlecht staunend davor.


Eines der besagten - vermutlich relativ teuren - Kostümen. Dieses liebenswürdige .. Ding (in Ermangelung eines besseren Wortes) hat aus einem schwarzem Sarg Süßigkeiten verteilt. 


Was auch immer er ist, er hat WLAN. 


Hannah und ich waren Thing 1 & Thing 2. Ich weiß bis heute nicht so recht was das ist. Es gab wohl mal irgendeine TV-Serie, die zwei kleine Comic-Figuren hatte, die so hießen. Graham war der Hulk. Ursprünglich mit Maske und dicken Handschuhen.


Home sweet Home..


Das Süßeste, was Halloween in Georgia zu bieten hat: Kayle, die Tochter meines Youth Pastors. 

Samstag fahren wir wahrscheinlich in den Six Flags Themepark. Da wird alles noch für Halloween dekoriert sein. Ich hoffe, da kann ich dann auch nochmal das ein oder andere gute Foto machen. :)

Bis später ♥


Mittwoch, 30. Oktober 2013

Sweet Seventeen :)


Gut eine Woche später komme ich jetzt endlich mehr oder weniger dazu, euch von meinem Geburtstag zu berichten. Ich will mich nicht wichtigmachen, indem ich behaupte, ich hätte nicht genug Zeit zum Schreiben. Aber die letzte Woche war wirklich irgendwie busy. Und die Zeit, die ich zwischendurch so hatte, hab ich ausgiebig zum Faulenzen und Lesen genutzt. Meine Nichtstuerei kommt hier eindeutig zu kurz!
Am letztem Dienstag, dem 22. Oktober, war mein 17. Geburtstag. Ich hab wirklich Angst vor diesem Tag gehabt. Die Rathels sind toll und das ist nicht mein erster Geburtstag, den ich weit von zu Hause weg verbringe, aber so ganz ohne Familie, Freunde und gewohnte Umgebung kam ich mir am Montagabend dann schon etwas allein vor und hab heulend auf meinem Bett gesessen, um mich mit Coldplay berieseln zu lassen und davon nur noch mehr zu heulen. 
Dienstagmorgen ging es mir aber schon wieder sehr viel besser und ich bin wie jedes Jahr früher aufgestanden, um mehr Zeit für meine Geschenke zu haben und für ein ausgiebiges Geburtstagsfrühstück. Beim Auspacken selbst hat sich Graham wohl glatt noch mehr gefreut als ich. Von den Rathels gab es einen Schal (der mir gestern eine Allergie beschert hat wegen der ich sogar nicht zur Schule gehen konnte) und ein Victoria's Secret Make up Case. Außerdem hatte Melanie am Vorabend eine Torte für mich gebacken. Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass sie gut war. Das ergibt sich bei ihrem Anblick wohl ganz von selbst. 




Mein Schultag verlief ziemlich gut. Ich hatte gute Laune und hab damit die Leute um mich herum anstecken können. Nach der Schule sind die Rathels und ich samt Paloma und Alyssa essen gefahren. Cracker Barrel wird nicht mein Lieblingsrestaurant, aber es war definitiv nicht schlecht. Ich bereue es, die Gemüse-Platte statt der Pancake-Platte genommen zu haben. Andererseits habe ich gestern beim Kickboxen den Fehler begangen, mich auf die Waage zu stellen. Ich werde euch nicht sagen, wie viel es ist, aber wie die Amerikaner es so schön sagen würden: It's way too much. Ich beginne jetzt die erste ernsthafte Diät meines Lebens. Eine, die ich wenn möglich länger als nur drei Tage durchhalte. 
Bei meiner Geburtstagsfeier am Samstag haben wir nämlich auch ganz schön geschlemmt. Ich bin ziemlich panisch aufgewacht und hab mit dem Gedanken gespielt, alles abzusagen, weil ich Angst hatte, dass keiner kommen würde. Eine Geburtstagsfeier mit nur drei Leuten wäre mir unheimlich peinlich gewesen. Aber dann hab ich gesehen, wie viel Mühe sich Melanie mit der ganzen Vorbereitung gegeben hatte. Obst- und Gemüse-Teller, Chips und Dips, Hamburger, Hotdogs und Salate und Geburtstagstorte mit Eis.


Melanie hat vegetarische Black Bean Burger gefunden. In Amerika gar nicht so einfach. Und entgegen dem skeptischen Blick meines Youth Pastors Matt neben mir, war er sogar wirklich lecker. 


Pooosing!


Von links nach rechts: Paloma, Shelby, Candela, ich und Maddison. Und Hannah, die sich auf Anweisung spontan mal auf den Boden geschmissen hat. 



Neben meiner ersten Fahrstunde hab ich mich am Samstag auch das erste Mal auf die Riesenschaukel bei uns im Garten getraut.


Ella, Katie, ich, Paloma, Candela, Rachel, Hannah und Shelby


Vielleicht finde ich nochmal eine Nahaufnahme vom Kuchen. Er sah wirklich absolut umwerfend aus. Mein Name war zwar falsch geschrieben, aber das Gute an Zuckerguss ist ja schließlich, dass man kleine Fehler einfach wegessen kann.


Wider Erwarten saß ich nicht ganz alleine da. Im Laufe des Tages sind noch etliche andere meiner Freundinnen vorbeigekommen. Und damit auch noch mehr Geschenke. :)


Meine Cousine Ella auf der Schaukel zusammen mit Graham und Hannah. Dieses Grinsen hat Graham den ganzen Tag zur Schau gestellt.

Ich will versuchen, das nächste Mal wieder ein bisschen mehr zu schreiben, statt euch nur Bilder zu zeigen. Die Beziehung der Amis zur deutschen Nazi-Vergangenheit ist ganz interessant. Außerdem haben bisher alle meine Ansichten zur Kirche der Schweigepflicht unterlegen, weil mich meine Unerfahrenheit damit manchmal ein bisschen unverschämt wirken lassen hat, sobald ich angefangen habe, darüber zu schreiben. Mittlerweile glaube ich aber, mich mit der Kirche abgefunden und mit ihr vielleicht sogar ein bisschen was anfangen zu können.
Morgen ist Halloween. Meine Pläne, eine Diät zu beginnen, hätte ich kaum auf einen ungünstigeren Tag legen können. Aber Anfang Dezember fängt das Girls-Soccer-Training an. Bei vier mal pro Woche anderthalb Stunden Ausdauer- und Kraft-Training sollten die Pfunde dann doch schmelzen. Und bis dahin übe ich eben Verzicht auf Pizza, Doughnuts, Cookies, Kuchen und Toasterstrudel. Leichter gesagt als getan. 


Adios! ♥

Sonntag, 20. Oktober 2013

Sammelsurium #2

Ich habe mir zwar vorgenommen, wieder ein bisschen öfter zu schreiben. Aber öfter als einmal pro Woche ist dann doch nicht drin. 
Heute gibt es das zweite Sammelsurium. Ich nehme dauernd Bilder mit meinem Telefon auf. Meistens von Essen. Aber die erspare ich euch, da werdet ihr nur neidisch. 



Etwas verschwommen, aber dieses Vild musste mit. Das ist Graham, mein sechsjähriger Gastbruder, der gerade einen 50er Karton Chips in den Einkaufswagen schmuggeln will. Leider war er damit nicht ganz so unauffällig, wie er es gehofft hatte. 
Diese übergroßen Packungen sind hier nicht selten. Wer einmal durch Sam's Club gegangen ist, wird das Gefühl nicht los, in einem dieser Großhandel einzukaufen, die eigentlich für Restaurants oder sowas gedacht sind. ALLES hier ist größer. Nur die Nutella-Gläser nicht. Die sind kleiner und teurer. Shampoo bekommt man praktisch nur in Literflaschen, amerikanische Tiefkühlpizza ist beinah doppelt so groß wie deutsche und Hühnchenbrust gibt es eingefroren in 5-Kilo-Säcken. 
Meine Gastfamilie kauft einmal pro Woche ein. Dementsprechende Ausmaße hat der Konsumrausch also auch. Melanie und ich laufen eine Stunde durch Walmart, gehen dann rüber zu Sam's und das war's dann meistens schon. Es gibt wahrscheinlich nichts, wS Malmart nicht verkauft. Drogerieprodukte, Sportgeräte, Teppiche, Kleidung, Weltraumnahrung, Bärenfallen. Waffen habe ich noch nicht gesehen. Aber vielleicht lagern die nur einfach in der hinteren Ecke. Meine Gastfamilie besitzt übrigens keine Waffen. Dass die Amerikaner Waffennarren sind, ist aber nicht nur ein Klischee. Mein Spanischlehrer begibt sich nicht ohne auf den Highway. Manche meiner Bekannten in meinem Alter haben sogar schon eigene Waffen. Ich glaube, ich habe in meinem Leben noch nie eine Waffe angefasst. Das wird sich im Laufe dieses Jahres wohl noch ändern. 



Das war an Homecoming. Wir haben in Europa diese völlig verkitschte Vorstellung von Homecoming. Für diejenigen unter euch, die nicht wissen, was das ist: Homecoming ist ein Ball, nach dem dritten Footballgame der Saison. Meiner war extrem früh dieses Jahr. Statt sich romantisch umschlungen zu ruhiger Musik über die Tanzfläche zu schieben, dröhnt laute Hip Hop Musik aus den Lautsprechern und Lehrkräfte Werfen dafür eingesetzt, darauf zu achten, dass der Körperkontakt zwischen den Geschlechtern nicht Überhand nimmt. Es wird geschwitzt, mitgegröhlt und die High Heels liegen neben der Tanzfläche im Gras. Anschließend geht man meistens noch Essen, Homecoming endet nämlich gegen 11 abends. Dass Amerika prüde ist, hab ich spätestens seit dem Erlebnis nicht mehr gedacht. 



So. Dieses schicke Outfit nennt man einen Gi. Seit ich mit Jiu Jitsu angefangen habe, trage ich dieses Teil dreimal pro Woche. Und ich bin jedes Mal froh, wenn ich es nach einer Stunde wieder ablegen kann. Man schwitzt darunter nämlich ein wenig. 
Seit ungefähr einem Monat besuche ich das Gracie Barra Studio in meiner Nähe. Klingt wie aus einer Fernsehwerbung geklaut. Gracie Barra dreht sich eigentlich nur um Jiu Jitsu. Das ist eine Sportart zur Selbstverteidigung. Ich weiß nicht so genau, wie ich das beschreiben soll. Außerdem wird Boxing angeboten und Kickboxing. Ich mache jetzt also dreimal pro Woche Jiu Jitsu und Kickboxing. Das schafft mich ganz schön.  Mithilfe einer gesünderen Ernährung hätte ich jetzt wahrscheinlich schon längst abgenommen. Aber dagegen wehre ich mich hartnäckig, indem ich zum Beispiel zweimal pro Woche beim Cici's Pizza Buffet esse. Da gibt es Pizza mit Nutella, Pizza mit Mac'n'Cheese, Pizza mit Apfelzimtbelag und immer so weiter. Mama hat mir meinen Regenmantel aus Deutschland zugeschickt. Heute habe ich ihn versucht zuzumachen. Das war ein Fehler. Er geht nämlich nicht mehr zu. Überraschung! Ich hätte darauf kommen können, als meine Hosen langsam enger wurden. Aber wie so ziemlich jeder Zunehmende bin ich natürlich davon ausgegangen, dass nicht der Umfang meiner Oberschenkel zunimmt, sondern die Waschmaschine einfach zu heiß wäscht und die Hosen dadurch schrumpfen. Aber sicher. Jetzt wurde ich eines Besseren belehrt und ich wünschte, ich wäre weiterhin unwissend. 


 
Dieses Bild zeige ich euch nicht wegen des Bildes, sondern viel mehr wegen des Themas, für das es steht. 
Das war, als Alyssa und ich vor ein paar Wochenenden gearbeitet haben. Die kennt einen Caterer, der ab und zu Hilfe braucht. Also sind wir auf einer Hochzeit eingesprungen, haben ohne Ende Baguette geschnippelt, Gemüse gewaschen, Platten voller Früchte hergerichtet, in Riesentöpfen Suppe umgerührt und Plastikbesteck in Servietten eingewickelt. Die Hochzeit, auf der wir anschließend gekellnert haben, war unglaublich schön und ebenso teuer. Alles war vom Feinsten. Band, Location, Essen.. Das Arbeiten hat wirklich Spaß gemacht. Ich habe vorher in Deutschland schon gekellnert und das ist eine Sache, die ich darum eben kann. Getränke ausgeben ist zugegeben nicht gerade eine Kunst, aber in einem Land, in den man ohne Auto nicht weiter als bis an die nächste Straßenecke kommt, fühlt dich ein bisschen Selbstständigkeit (in diesem Fall also arbeiten) ganz wunderbar an. Auf drei Punkte möchte ich damit jetzt überleiten. 
1.) auf den meisten amerikanischen Veranstaltungen fließt kein Alkohol. Auch nicht auf dieser Hochzeit. Damit stimmt das Klischee, dass Deutsche dauernd nur Bier trinken, also irgendwie zu. Wenn sich das mal so vergleicht zumindest. Das Anti-Alkohol-Zeug ist alles ein Überbleibsel der Prohibitions-Bewegung. Mit dem 18th Admendment wollte man das Herstellen, Transportieren und Verkaufen von Alkohol verbieten. Das war aber so schwerumzusetzen,   dass es ungefähr 20 Jahre später in den 1940ern schon wieder aufgelöst wurde. Man dachte sich, ein Alkoholverbot würde häusliche Gewalt unterbinden, Armut bekämpfen und die Arbeiter würden mehr Leistung bringen. Alkohol zu trinken war nicht verboten. Man musste ihn sich eben nur irgendwie beschaffen können. Angeblich wurde in den Jahren des Verbots mehr Alkohol getrunken als während irgendeiner anderen Zeit in Amerika. Der traditionsbewusste Süden ist noch immer sehr gegen Alkohol. Darum kommen Jugendliche in meinem Alter hier nie an Alkohol. Ihre Eltern haben einfach nichts im Schrank stehen, was man mal rausschmuggeln könnte. Dafür  kiffen hier aber alle. Jemanden zu finden, der nicht kifft, ist sozusagen unmöglich. 
2.) "Ohne Auto kommt man hier nicht weiter als bis an die nächste Straßenecke". Tatsächlich ist das so. Ich hab mich letztens wie ein Kind gefreut, als ich zum nächsten Drogeriemarkt gejoggt bin und dementsprechend etwas ohne die Hilfe eines Autofahrers geschafft habe und der Fußweg auch nur zweimal plötzlich endete oder in Gras überging. Viel mehr als den Drogeriemarkt erreiche ich aber auch nicht. Nur ein Fitnessstudio, ein Sonnenstudio, eine Wäscherei, ein Nagelstudio und zwei Pizzabäckereien. Das war ein echtes Erfolgserlebnis. Aber fußgängerfreundlich ist wirklich was anderes. Ohne Auto ist man hier verloren. Und ratet, wer nicht fahren darf. 
3.) "Plastikbesteck in Servietten eingewickelt". Selbst auf dieser unfassbar teuren Hochzeit war das Besteck aus Plastik. Ich glaube, ich habe noch nie in meinem Leben so einfach abgeräumt. Man kann nämlich alles in eine Tüte schmeißen. Die Teller sind aus Styropor, die Becher aus Pappe, das Besteck aus Plastik, die Tischdecken aus Papier. Man spart also wirklich an Wasser, dadurch, dass keiner abwaschen muss. Ich hab mich aber wirklich erschrocken, als ich dann die Berge an Müll gesehen habe, die allein an diesem Abend anfielen. Dreißig Säcke, feinsäuberlich vor dem Gebäude aufgereiht. Ich frage mich, wie groß die Wagen der Müllabfuhr sind. Der Müll Word hier übrigens nicht getrennt. Nicht mal Glas oder sowas. Und der Müll Wird von Gefängnisinsassen abgeholt, mit denen man partout nicht sprechen darf. Und wenn doch, dann gibt's Strafe. 

Später mehr :) 


Montag, 14. Oktober 2013

Ready for Fall?

Die Antwort darauf lautet JAAA! ICh kanns kaum erwarten. Man mag ja noch so viel am Herbst auszusetzen haben, aber ich liebe ihn ohne Ende. Nicht nur, weil mein Geburtstag im Herbst ist. Ich mag warme Herbsttage, an denen man in tausend Lagen Strick und Daunen hüllen kann, um die tausend bunten Farben an den Bäumen zu bewundern. Gut, mit Daunen brauche ich hier Mitte Oktober noch nicht anzufangen (aktuell 21°C), aber der Gedanke daran ist trotzdem schön.
Gestern haben wir unser Haus schon mal auf den Herbst vorbereitet. Drei Kisten voller Vogelscheuchen. Mindestens 20 Stück. Dann habe ich die Kisten mit unserer Weihnachtsdeko entdeckt und ich kann nur sagen: Leute, freut euch auf die Bilder, unser Haus wird strahlen! Wahrscheinlich werde ich nachts nicht mehr schlafen können, weil unser Vorgarten so hell erleuchtet ist. Und ein bisschen Sorge um geblendete Autofahrer habe ich zugegebenermaßen auch. Aber das hat ja zum Glück noch alles bis Ende November Zeit.
Ich hab Hannah ein bisschen mit dem Dekorieren geholfen. Aber eigentlich bin ich eher so mit dem praktischen Teil (Draht zurechtschneiden, Strohhüte mit der Heißklebepistole wiederankleben und mit Edding schwarze Kulleraugen nachmalen) übernommen. Dekorieren ist nicht so meins.
Mein freier Montag gestaltet sich furchtbar entspannt. Ich bin gegen 11 erst aufgestanden und liege seitdem im besten Chiller-Look auf meinem Bett rum. Es gibt eine Menge, was ich eigentlich machen sollte. Angefangen beim Spanisch-Vokabeln-Lernen bis hin zu Nachrichten-Beantworten, weil ich das nämlich schon ewig schleifen lasse und schlichtweg viel zu faul bin. Ich denke trotzdem an euch. Die vielen Kontaktmöglichkeiten des 21. Jahrhunderts überfordern mich schlichtweg ab und zu. Ich greife so viel lieber auf altmodische Postkarten und Briefe zurück. Wie auch immer. Habt eine wunderbare Woche, ihr hört von mir am Wochenende :)♥





Sie standen ungefährt 5 Minuten lang so auf der Treppe. Erst kam Graham und dann unser Hund Buddy. Jetzt liegen sie in einer Kiste auf dem Dachboden und warten auf den nächsten Herbst. 

Sonntag, 13. Oktober 2013

Pumpkin Patch - It's Fall!


Pumpkin Patch ist nicht nur für Fünfjährige ein Riesen-Event. Gut, ich habe mir nicht das Gesicht schminken lassen und mich auch nur 2 MInuten auf der Hüpfburg verausgabt statt einer ganzen Stunde, aber es läuft auf dasselbe hinaus: Ich LIEBE die Ernte in Georgia. Ich habe diesen Freitag das erste Mal in meinem Leben eine richtige amerikanische Farm gesehen. Mädchen, in Kleidern und Western-Boots, Jungs in Caro-Hemden und mit Cowboy-Hüten auf den Kopf und alte Männer, die Kautabak-kauend Kinder glücklich machen, in dem sie sie einmal auf einem Trecker sitzen lassen.
Die Ernte in Süd-Georgia ist wunderbar. Die Farben leuchten, wir haben satte 27°C und langsam aber sicher, fallen die Blätter von den Bäumen. Mein Heimweh ist endgültig vorüber!
Brenda hat im Farm-Laden 90$ gelassen für Kürbisse, Äpfel, Zuckerrohr, Pfirsiche, Tomaten und Melonen. Ich hab mich bescheidener gegeben und mir einen Becher Boiled Penuts gegönnt. Das sind grüne Erdnüsse, die einen Tag lang samt Schale in Salzwasser kochen und danach ein bisschen wie Bohnen schmecken. Ich frage mich gerade, wie ich in Deutschland nur jemals wieder ohne Boiled Penuts auskommen soll.


 Vogelscheuchen sind eine ganz große Sache hier. Es gibt ganze Vogelscheuchen-Dörfer! Nichts steht hier so sehr für den Herbst wie eine Vogelscheuche.


 Das große Orange im Hintergrund ist eine Abzocker-Hüpfburg. 2$ für 10 Minuten Rumhüpfen. Dabei reichten zwei Minuten schon aus, um mich KO zu kriegen. Ich trinke in letzter Zeit um die drei Liter Wasser pro Tag. Mein Bauch gluckert ununterbrochen :D


Neben Kürbissen wurden auf dieser Farm auch Sonnenblumen, Baumwolle, Erdnüsse, Zuckerrohr und Pecan-Nüsse angebaut. Im Hintergrund ist übrigens besagter Farm-Laden zu sehen. Da gibt es die besten Apfeltaschen der Welt. Wie alles in Amerika frittiert und mit Zimt.



Indianer-Mais. So heißt der. Echt. Hübsch sieht er auf jeden Fall aus. Ich würde gerne Popcorn von der Sorte sehen. Wäre das dann auch rot, schwarz und grün? Mais-Experten sind gefragt!


Alyssa mit ihrer neu erworbenen Wassermelone. Drei Mal wäre sie beinah auf dem Boden gelandet. Aber nur beinah. Denn ich bin heldenhaft hinterher gesprungen und hab sie gerettet. Das hab ich auch nur darum gemacht, weil mir meine Kleidung reichlich egal war. Ich hab mich dem Ami-Leben angepasst und laufe am Wochenende grundsätzlich nur noch wie der letzte Volltrottel rum. Coca-Cola-&CO-Werbe-T-shirts ersetzen Accessoires, eine vernünftige Frisur und ein Oberteil, das nicht an einen Sack erinnert.


Ich hab morgen schulfrei. Es ist Columbus-Day. Nicht der Tag unserer Stadt, sondern nach dem ENtdecker Amerikas benannt. Vor zwei Jahren war dieser Tag in Columbus, Ga ein völlig normaler Arbeitstag. Bis sich die Leute beim Bürgermeister beschwert haben, wieso alle Welt frei hat (für die weltfremden und national-fokussierten Amerikaner bedeutet das "alle Nachbar-Staaten") und nur sie nicht. Darum: Habt einen wunderbaren Arbeits-/Schultag, während ich bis 18 Uhr abends eurer Zeit schlafe :) ♥

Montag, 7. Oktober 2013

Southern Belle - Savannah



Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht die größte Fotografin bin. Darum folgen hier jetzt eher zweitklassige Impressionen von Savannah. Da waren wir nämlich letztes Wochenende. Savannah ist die erste und damit älteste Stadt Georgias, wurde 1733 gegründet und liegt am Savannah River im Osten Georgias nur ein paar Kilometer vom Atlantik entfernt. Zum Touristenmagnet wird Savannah durch seine Altstadt. Die erinnert entfernt an Europa, dadurch, dass sie in einer Zeit errichtet wurde, als es noch keine Autos gab und die Amis sich notgedrungen zu Fuß fortbewegen mussten. Ergo: Alles liegt dichter beisammen. Ja, sie waren auch schon vor 250 Jahren faul, meine liebenswerten übergewichtigen Amerikaner. Außerdem ist es unheimlich grün überall und es gibt ausnahmsweise mal nicht nur Fast Food Ketten, sondern richtige Restaurants, Second-Hand- und Antik-Geschäfte und Cafés.














Und weil Savannah praktischerweise so nah am Meer liegt, sind wir zu einer der nahegelegenen Strände gefahren auf Tybee Island. Da gibt es Georgias ältesten Leuchtturm zu bestaunen. Das war's dann allerdings auch schon wieder. Strand und Palmen.